Maria Ernestam
„Ich war sieben Jahre alt, als ich beschloss, meine Mutter zu töten. Doch ich musste siebzehn werden, bevor der Beschluss in die Tat umgesetzt werden konnte.“ Mit dieser schonungslosen Beichte fängt Maria Ernestam ihren Krimi „Die Röte der Jungfrau“ an. Die Autorin gibt offen zu, dass sie in ihren Büchern persönliche Rache übt. Wenn in ihrem Thriller die Ich-Erzählerin sagt, dass „viele den Schmerz konservieren statt ihn zu verbrauchen“, bezieht die 49jährige Autorin das auch auf sich selbst. Und vielen Leserinnen schreibt sie damit aus dem Herzen. Nicht nur wegen der großen Spannung, sondern auch weil sie sich in den schwierigen, zum Teil schmerzhaften Liebes- und Mutterbeziehungen der Ernestam-Figuren wiedererkennen.
Dabei scheint bei Ernestam im Leben alles glatt gelaufen zu sein. Sie studierte Politik in den USA, lernte dort ihren deutschen Mann kennen, ging mit ihm in den 90er Jahren nach Bonn, arbeitete als Auslandskorrespondentin für schwedische Zeitungen, bekam zwei Kinder, zog dann nach Stockholm, absolvierte eine Musicalausbildung, spielte in „Jesus Christ Superstar“ mit, fing an, Krimis zu schreiben, zählt heute zu den beliebtesten Buchautorinnen in Schweden und ist mit ihrem typisch schwedischen Aussehen der Traum vieler Männer. […]